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Renate Susanne Bohlen-Klang
Ich habe mit ihm schon früher gesprochen. jetzt tue ich es, weil die SZ einen Bericht über ihn veröffentlicht hat, worin um Namensvorschläge gebeten wird. Die Münchner sollen sich über die Benennung „ihres“ Bibers mit ihm vertraut machen und ihn so schützen. Das ist gut, ich hab um seinen Schutz schon mehrfach gebeten. Auf personeller Ebene sagt er nur, er will NICHT ins sichere Biotop umziehen. Er will eine Familie. Er will bleiben. Punkt. Diesmal rufe ich das Höchste Selbst.
Es meldet sich das Höchste Selbst.
Ich bin mit dir sehr zufrieden, mein Schatz. Du hast dich bisher großartig gehalten. Meine Aufgabe hier ist es, die große Gemeinschaft miteinander ins Licht zu führen.
(Ich fühle/sehe eine kegelartige Säule, die nach oben strömt. Sie enthält viele miteinander vibrierende Strömungen in sich.) Wie meinst du das?
Wie ich es zeige.
(Ich fühle sehr friedvoll und stark den EINEN Herzschlag, der (in) uns pulsiert und als unser Herzensstrom das Wasser, das „Herzblut“ allen Lebens strömen lässt.
Als Biber zeige ich den Menschen, dass der Strom des Herzens manchmal abgebremst und in die Ruhe gebracht werden muß, damit an diesen Orten Kräfte gesammelt werden können. An diesen Orten muß noch etwas erledigt werden. Die so gesammelte Weisheit fließt dann wieder in den weiteren Ablauf ein. Der Ort, den ein Biber bewohnt, ist ein heiler, ein heiliger, gereinigter Ort. Ich möchte den Menschen das Wirken der Tiere in der Landschaft klarmachen und ich möchte die Landschaft wieder in den Zustand bringen, der in Wahrheit gewünscht ist.
Wieviele Biber verkörperst du jetzt hier? (Im Engl. Garten).
Ich bin nur ein Biber, aber ich werde meine Familie schaffen.
Warum fällst du eigentlich die wertvollen Bäume und nicht die anderen?
Ich tue, was getan werden muß, damit die Landschaft wieder gesund und stark wird.
Ich weiß es besser als die Oberförster. (Zeigt mir den „Englischer Garten-Ranger“, den „Manager“ des Engl.Gartens, der gleich vom „Problembiber“ und von seiner Angst um die kostbaren Buchen geredet hat, die er „Naturdenkmäler“ nannte . Es waren allerdings nur wenige umgenagte Weiden zu sehen.)
Er lacht.
Jetzt lachst du?
Ja.
Was wirst du tun, damit dir die Menschen unbehelligt deinen Lebensraum lassen?
Ich bin, der/die ich bin. Ich tue, was ich will.
Gespräch nach seinem Wegzug aus dem Engl.Garten
Hallo, mein Lieber, wie geht’s dir denn?
Mir geht’s gut, es ist alles wunderbar!
Wo bist du denn jetzt? Bist Du in der Nähe von hier (ich sende das Bild des Platzes, wo er die beiden Bäume zu „gespitzten Bleistiftstummeln“ abgenagt hat – was ihm den Unwillen des Engl.Garten-Chefs einbrachte. Und anschließend Presse-Prominenz.)
Nein, ich bin ganz woanders. Die haben mich ja so blöd behandelt. Ich bin jetzt mehr von der Stadt weg. (Vermittelt mir seinen Standpunkt. Er ist isarabwärts in nördlicher Richtung)
Hast du schon eine Familie gegründet?
Ich habe schon eine Frau gefunden.
Was heißt das genau?
Daß ich eine Frau habe – und das ist wunderbar!
Hast du auch schon Kinder?
Nein, aber bald.
Erwartet deine Frau schon Kinder?
Nein, aber wir ( es kommt so was wie) „ arbeiten daran“.
Du hast damals gesagt, es sei hier (ich sende wieder den Platz, an dem er als „Problembiber“ die Weiden gefällt hat) wichtig, einen Biberstau zu bauen. Dann bist du aber doch weggezogen. Warum?
Ich weiß nicht so recht. Ich hab plötzlich den Impuls gehabt, es wäre besser, wegzugehen.
Möchtest du mir noch irgend etwas sagen?
Ich könnte dir jede Menge sagen.
Könntest du mir etwas über den Platz sagen, wo du weggegangen bist?
Sie haben einen Fehler gemacht. Der Damm hätte gebaut werden sollen.
Warum?
Das Wasser fließt zu schnell. Es sollte Überflutungen dort geben. Es sollte ein Moorgebiet geben. Es ist alles zu trocken dort, viel zu trocken.
Und wie ist es da, wo du jetzt bist? Kannst du dich da entfalten?
Ja, das ist wunderbar. Hier stört mich keiner.
Kannst du mir ein Bild von deinem jetzigen Lebensort senden?
(Übertragung schlägt fehl, ich merke, er schwindet.)
Bist du noch da?
Er: Entschuldige, ich muß mich hier um was kümmern.
Wir verabschieden uns.
Bei mir bleibt der Eindruck, er ist irgendwo in der Umgebung von Freising. Kurz darauf erfahre ich von einem Naturfotografen (der die Biber dick hat!) dort gäbe es (zu seinem Unwillen) ntatsächlich „immer mehr“ Biberkolonien.
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Renate Susanne Bohlein-Klang